Antike Tragödien in Epidaurus
Die antike Stätte in Epidaurus, das inzwischen Epidavros heißt, lebt noch heute in jedem Sommer erneut auf, wenn hier die Festspiele der antiken Tragödien stattfinden. In Epidaurus befindet sich das best erhaltene Amphitheater Griechenlands. Das Theater wurde im 3. Jahrhundert v. Chr. mit 34 Sitzreihen errichtet, ungefähr fünfhundert Jahre später erfolgte eine Erweiterung auf 55 Sitzreihen, so dass es Platz für 12 000 Zuschauer bietet.
Die Akustik in diesem Amphitheater ist außergewöhnlich bemerkenswert. Selbst die leisesten Geräusche in der Orchestra, der kreisrunden Spielfläche, sind noch bis in die letzten Reihen deutlich zu hören. Besonders hübsch ist die landschaftliche Lage des Theaters. Von den Sitztribünen aus haben die Zuschauer einen wunderbaren Ausblick auf die hinter dem Orchestra befindlichen Olivenhaine und die hohen, kahlen Berghänge.
Das Amphitheater ist nur eine der in dem Ausgrabungsgelände von Epidaurus freigelegten antiken Stätten. Epidaurus war in der Antike hauptsächlich ein berühmter Kurort mit dem Heiligtum des Gottes der Heilkunst, Asklepios. Inmitten von Pinienwäldern und Olivenhainen gelegen finden sich die Ruinen der verschiedenen antiken Gebäude des Heiligtums. Die Grundmauern des Gästehauses, des Katagogion, in dem einmal 160 Zimmer auf zwei Etagen untergebracht waren, und die konzentrischen Mauerkreise unter dem Tholos, dem Rundtempel, in dem vermutlich Schlangen als heilige Tiere des Asklepios gehalten wurden, sind noch deutlich erkennbar. Die Heilschlafhalle Abaton wurde aufwendig restauriert und ist ebenfalls wieder zu besichtigen. In einem nahegelegenen Wäldchen sind die Großen Propyläen, der Eingang zur Kultstätte, gelegen.
In der Umgebung befinden sich darüber hinaus Überreste einer frühchristlichen Basilika sowie die vier Meter hohen Ziegelsteinmauern römischer Thermen.