Erste Besiedlung Griechenlands in der Argolis
Nahe dem Ort Kilada in der Argolis wurden in der Franchthi-Höhle die ältesten prähistorischen Funde Griechenlands aus der Zeit um 15 000 bis 35 000 v. Chr. entdeckt. Die Höhle ist vom Hafen des kleinen Ortes Kilada aus zu sehen und kann auch von hier aus mit dem Boot angefahren werden, aber auch ein gut markierter Fußweg führt an der Küste entlang zur Höhle.
In den Jahren 1967 bis 1976 wurde die Höhle von Archäologen der Universität Indiana erforscht. Da große Teile der Höhle im Laufe der Jahrtausende eingestürzt waren, gestalteten sich die Grabungen äußerst schwierig. Trotz einer Grabungstiefe von bis zu elf Metern war es bislang nicht möglich, alle Teile der Höhle freizulegen. Trotzdem konnten sensationelle Fundstücke entdeckt werden, die Rückschlüsse auf die frühzeitige Besiedlung dieses Ortes zulassen.
Vor der Höhle wurde ein Gräberfeld mit Spuren von Urnen- und Feuerbestattungen freigelegt. Es handelt sich um den ersten entdeckten steinzeitlichen Friedhof, der völlig neue Erkenntnisse über die ungewöhnliche Art der Bestattung zu dieser Zeit hervorbrachte. Feuerbestattungen wurden hier in mehreren Schichten übereinander vorgenommen. Aber es gab nicht nur Feuerbestattungen, sondern es wurden auch Skelette auf dem Friedhof entdeckt. Da keine Grabbeigaben gefunden werden konnten, ist davon auszugehen, dass das zu dieser frühen Zeit noch nicht üblich war.
Innerhalb der Höhle fand man Überreste von Keramiken und Werkzeugen, die teilweise in mühevoller Kleinarbeit wieder zusammengesetzt werden konnten. Spuren von Kulturpflanzen und Haustieren, die an den Gefäßen gefunden wurden, deuten darauf hin, dass die Menschen auch in dieser Zeit bereits Tiere domestiziert und Pflanzen kultiviert haben.