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Helike, die versunkene Stadt

Im Winter des Jahres 373 v. Chr. wurde die mächtige Stadt Helike in Achaia durch ein Erdbeben erschüttert. Dieses Erdbeben verursachte eine riesige Flutwelle im Meer, die man heute als Tsunami bezeichnen würde. Die Flutwelle ging bis weit ins Festland hinein und überschwemmte somit auch die zwei Kilometer von der Küste entfernt liegende Stadt Helike. Der Überlieferung zufolge konnte keiner ihrer Bewohner überleben. Auch zehn spartanische Kriegsschiffe, die zu dieser Zeit im Hafen von Helike ankerten, wurden in die Tiefe gerissen.

Reisende in diesem Gebiet berichteten noch Jahrhunderte später über Gebäuderuinen, die sie unter der Wasseroberfläche einer Inlandlagune gesehen haben wollen und bewogen die antiken Geschichtsschreiber Pausanias und Ovid dazu, über die schwerste Naturkatastrophe des antiken Griechenland zu berichten. Tatsächlich ging das Wasser nicht zurück, sondern bildete in diesem Bereich für mehrere Jahrhunderte eine Lagune. Platon nahm den Untergang Helikes zum Anlass, über die versunkene Stadt Atlantis zu reden.

Helike im Norden des Peleponnes war die führende Macht des achaiischen Bundes, dem die zwölf mächtigsten griechischen Stadtstaaten angehörten. Sie verfügte bereits im 4. Jahrhundert v. Chr. über Kolonien in Kleinasien und Italien. Im ganzen Land war das Heiligtum des Poseidon Helikonios in Helike bekannt, der Schutzpatron der Stadt war. Auch Homer berichtete über diese bedeutende Tempelanlage, die das heiligste Heiligtum der Ionier gewesen sein soll. Nach Berichten des Pausanias hatten die Bewohner der Stadt Schutzsuchenden den Zugang zum Heiligtum verwehrt und diese sogar getötet. Er schloss daraus, dass aus diesem Grunde der Gott der Meere und der Erdbeben, Poseidon, die Stadt untergehen ließ.

Helike

Helike ©iStockphoto/pfongabe33

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