Skip to main content

Hübsch verpackt – der Apollontempel von Bassae

In der über Tausend Meter hohen Bergeinsamkeit Arkadiens steht ein für Griechenland eher untypisches Gebäude, ein hypermoderner Zeltbau, der vom Verpackungskünstler Christo stammen könnte. Tatsächlich dient die Verpackung einzig und allein dem Zweck, die Restaurierungsarbeiten an dem im 5. Jahrhundert v. Chr. dort errichteten Tempel zu Ehren des Apollon Epikureios vor störenden Witterungseinflüssen zu schützen. Nach Beendigung der Arbeiten wird der Tempel in seiner imposanten Erscheinung wieder weithin sichtbar sein.

Vermutlich ist es gerade die abgeschiedene Lage des Tempels, die dazu führte, dass er die Jahrtausende besser überstand, als andere Bauwerke aus der vorchristlichen Zeit. Einzelheiten über das ursprüngliche Aussehen und die Bestimmung des Tempels konnten Aufzeichnungen des antiken Zeitschreibers Pausanias entnommen werden. Danach wurde er von den Bewohnern des benachbarten Ortes Phigaleia aus Dank an der Stelle gebaut, an der ihnen Apollon Epikourios eine Heilpflanze gegen die Pest gezeigt und sie damit vor der Krankheit geschützt hatte.

Bauherr des Tempels soll Iktinos gewesen sein, der auch am Bau des Panthenon auf der Athener Akropolis beteiligt war. Der Tempel von Bassae weist einige architektonische Besonderheiten gegenüber den übrigen Tempeln Griechenlands auf. Zunächst ist er nicht, wie üblich, in Ost-West-Ausrichtung errichtet worden, sondern in Nord-Süd-Richtung, was vermutlich auf das vorher an der Stelle befindliche Gebäude zurückzuführen ist. Außerdem ist der Tempel außergewöhnlich groß und wurde teils aus Marmor, teils aus dem Gestein der Umgebung gebaut. Die Innengestaltung ist außergewöhnlich prunkvoll ausgefallen und vereint dorische, ionische und korinthische Stilelemente.

Apollontempel

Apollontempel ©iStockphoto/muratart

Der Tempel von Bassae gehört seit 1986 zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Top Artikel in Griechenland Allgemein