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Karditsa

Karditsa ist eine kleine Stadt, verkehrsgünstig gelegen, aber zumindest für griechische Verhältnisse nicht sehr alt. Hübsche, kleine Häuser zieren sie, zum Teil im klassizistischen Stil, zum Teil auch einfache historische Handwerks- oder Geschäftshäuser. Das Leben ist unaufgeregt, man ist hier weit entfernt vom Trubel der Touristenhochburgen der Küste oder der vorgelagerten Inseln. Was Karditsa so besonders macht, ist aber nicht ihre Pinakothek, nicht die Kirche Agiou Konstantinou mit ihren wunderbaren Wandmalereien und auch nicht der Pavsilypo-Park, die grüne Lunge der Stadt, wo sich gerade zur Mittagszeit herrlich entspannen lässt – nein, Karditsas Sehenswürdigkeiten liegen außerhalb der Stadt, betten sie ein, müssen erst entdeckt werden.

Karditsa befindet sich auf dem Weg zu den berühmten Metéora-Klöstern nahe des Städtchens Kalambaka, jene Klosteranlage, die geradezu an den Hängen des Pindos-Gebirges zu schweben scheint und als Weltkulturerbe unter dem Schutz der UNESCO steht. Karditsa aber lediglich als Durchgangsstation zu den Metéora-Klöstern zu betrachten wäre ein Fehler: Rund um die Stadt beginnen die Ausläufer des Pindos-Gebirges, formen hohe Gipfel und bewaldete Hänge, nur durchbrochen von idyllisch gelegenen Dörfchen mit historischem Kern und dem traumhaft gelegenen Plastiras-See. Wanderer kommen hier ebenso auf ihre Kosten wie Kletterer, Jäger genauso wie Skifahrer, Angler genauso wie begeisterte Camper. Der Plastiras-See ist ein vor Jahrzehnten entstandener Stausee, nahe seiner Staumauer in Megdova findet man vier Freizeitparks, die Spaß für Groß und Klein versprechen. Übrigens: Mitten im Wald von Ivaroplessi befindet sich das Walddorf Drvades, das mit seinen zwanzig Holzhütten naturverbundenen Besuchern jederzeit offen steht.

Wer eher die Ruhe und Entspannung sucht, vielleicht verbunden mit etwas Kultur oder Geschichte, den verschlägt es vielleicht eher zum mykenischen Kuppelgrab bei Georgiko oder zum Heiligtum der Athena Itonia bei Filia. Als besonders sehenswert gelten auch die Heilbäder von Smokovound Karditsa und die unzähligen kleinen Klöster, die wie ihre berühmten Verwandten, die Metéora-Klöster, eng an den Fels geschmiegt Wind und Wetter trotzen. So manche dieser Klöster entpuppen sich bei näherem Hinsehen als echte Kleinode: Wandmalereien und sakrale Gegenstände finden sich hier ebenso wie Ikonen und seltene Handschriften, die von den Priestern gerne an Interessierte gezeigt werden. Die Gegend ist aber nicht nur bekannt für ihre Naturschönheiten, ihre Kulturschätze und ihre Ursprünglichkeit, sie bietet im wahrsten Sinne des Wortes auch ganz besondere Leckerbissen: Die Forellen der lokalen Fischzuchtbetriebe sind im ganzen Land ebenso bekannt wie der Honig oder das Gebäck der lokalen Frauengenossenschaft.

Karditsa

Karditsa ©iStockphoto/Thomas Papamichail

Übrigens: Zwischen den Dörfern Messenikola, Morfovouni und Moschato befindet sich eine sogenannte „Zone bestimmter Herkunftsbezeichnung“, in der vor allem Wein angebaut wird. Was liegt also näher, als in eine der gemütlichen kleinen Tavernen einzukehren, sich den Qualitätswein eines lokalen Winzers zusammen mit einer frischen gegrillten Forelle schmecken zu lassen und die eine oder andere Flasche Wein oder Tsipouro-Schnaps mitzunehmen – für das authentische Griechenland-Urlaubs-Gefühl daheim.

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