Insel des Mastixstrauchs – Chios
In der Nähe der türkischen Küste befindet sich die rund 840 Quadratkilometer große Insel mit ihren 54 000 Einwohnern. Chios ist eine gebirgige Insel mit dem 1 293 Meter hohen Pelineo als höchstem Berg.
Elf Gemeinden gibt es auf der Insel Chios, die selbst griechische Präfektur ist. Das Dorf Pitios beansprucht für sich, Geburtsort des Dichters Homer gewesen zu sein. Diesen Anspruch hegen jedoch auch andere Orte Griechenlands, da nicht letztendlich geklärt ist, wo Homer tatsächlich geboren wurde. Tatsächlich auf Chios geboren sind der Astronom und Mathematiker Hippokrates, der frühere griechische Premierminister Andreas Papandreou und der Komponist und Politiker Mikis Theodorakis.
Besondere Berühmtheit erlangte die Insel für ihre Mastixbäume, deren Harz für Kaugummi, Süßigkeiten, Ouzo und Klebestoff verwendet wird, aber auch als Weihrauch eingesetzt wird. Die Mastixproduktion sorgt seit der Antike für einen gesunden Wohlstand auf der Insel. Darüber hinaus werden auf Chios Olivenöl und Wein produziert.
Da zu Beginn des ersten Jahrtausends viele Erdbeben sowie der Unabhängigkeitskrieg von 1821 bis 1829 und ein weiteres starkes Erdbeben im Jahr 1881 beinahe die gesamte Insel zerstörten, gibt es keine Ruinen antiker Bauwerke zu besichtigen. Aus dem Mittelalter blieben lediglich einige urtümliche Dörfer erhalten, die heute noch ihresgleichen in Griechenland suchen, wie zum Beispiel das Dorf Pyrgi mit seiner inseltypischen Architektur und den verwinkelten Gassen. Auch die Altstadt von Chios-Stadt mit ihren verwinkelten Gassen und dem Kastell aus dem 10. Jahrhundert, sind sehenswert. Meisterhafte byzantinische Mosaike aus dem 11. Jahrhundert sind in dem Kloster Nea Moni im Inselzentrum zu bewundern.