Vergina mit originellem Museum
Am Rande der Ebene des Flusses Aliákmonas in Makedonien liegt das Dorf Vergina, das in der Antike Aigai hieß und in dessen Theater König Philipp II., der Vater Alexander des Großen, im Jahr 336 v. Chr. ermordet wurde. Bis ungefähr 410 v. Chr. war Vergina bzw. Aigai Hauptstadt des Königreichs Makedonien, blieb aber auch danach noch kultisches Zentrum des Landes.
Besondere Berühmtheit erlangte der kleine Ort, als 1978 der griechische Archäologe Manólis Andrónikos das Grab von König Philipp II. hier entdeckte. Unter einem zwanzig Meter hohen Hügel war das Grab mit einem Durchmesser von 110 Metern über die Jahrtausende verborgen geblieben und daher bei seiner Entdeckung noch völlig unversehrt. Kunstvolle Goldschätze von unermesslichem Wert sowie eine goldene Kiste mit der Asche des Toten wurden in dem Grab gefunden. Sie sind heute im Archäologischen Museum von Thessaloniki ausgestellt. Weitere Gräber wurden in der direkten Umgebung gefunden, in denen vermutlich Alexander IV., ein Sohn Alexander des Großen sowie die Gattin Philipp II. beigesetzt waren.
Die Grabstätte wurde mit finanzieller Hilfe der EU durch ein Betondach abgesichert und wieder mit Erde bedeckt, so dass sie heute mit ihren mehrfarbigen Bilderfriesen Teil einer künstlichen Unterwelt sind, die zugleich das originellste Museum Griechenlands darstellt.
Aber nicht nur die Grabstätten, zu denen sich weitere aus allen geschichtlichen Epochen gesellen, sind in Vergina sehenswert, sondern auch die Ruinen der antiken Stadt, die sich außerhalb des heutigen Ortszentrums befand. Die Überreste mehrerer Heiligtümer, des Palastes und eines Theaters aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. sind hier noch zu sehen.