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Messolongi

Messolongi am Golf von Patras führt einen ganz besonderen Beinamen: Sie heißt die „Heilige Stadt“. Diese Ehre wurde ihr aufgrund ihrer historischen Bedeutung im Krieg gegen das Osmanische Reich zuteil. Notiz an Rande: Im Widerstand gegen die Türken engagierten sich in Messolongi auch so illustre Persönlichkeiten wie der Maler Eugène Delacroix, der Schweizer Hochstapler und Herausgeber der ersten Zeitung in griechischer Sprache, Johann Jakob Meyer, und auch der britische Dichter und Admiral Lord Byron. Letzterer verstarb zu dieser Zeit in Messolongi an Malaria.

Ursprünglich wurde die Stadt auf drei Laguneninseln gegründet, die heute allerdings Teil des griechischen Festlands sind. Die Lagune selbst verfügt neben Salinen auch über große Sandstrände, die dankenswerter Weise noch nicht dem Massentourismus zum Opfer gefallen sind. Kommt man etwas außerhalb der Saison, etwa gegen Ende September, hat man sogar den ganzen Strand fast für sich allein. Erschlossen ist die traumhaft schöne Lagune durch einen Damm, der gern als Radweg oder Joggingpfad genutzt wird.

Übrigens: Wer sich dafür interessiert, wie Messolongi früher einmal ausgesehen haben könnte, braucht nur etwa 20 Kilometer nach Nordwesten zu fahren. Dort, auf einer kleinen Insel am anderen Ende der Lagune, liegt das Örtchen Etoliko. Noch heute findet man dort die früher so charakteristischen Pfahlbauten der Gegend.

Messolongi ist touristisch kaum erschlossen, was den Vorteil mit sich bringt, dass man auch immer einen Platz in einem der hervorragenden Fischrestaurants ergattern kann. Der fangfrische Fisch – je nach Tagesfang gibt es Doraden und Brassen, Aale und Meeräschen – aber auch Muscheln und Meeresfrüchte aller Art ist nirgendwo leckerer als hier, wo er, meist gegrillt, in gemütlicher Atmosphäre mit einer einfachen Öl-Zitronensoße serviert wird.

Messolongi

Messolongi @iStockphoto/PANAGIOTIS KARAPANAGIOTIS

Mit etwas Glück finden sich ein paar Musiker zusammen, die dann bis spät in die Nacht den „Blues der Straßen von Athen“, den Rebetiko, spielen.

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