Orientalisches Flair in Thrakien
as ursprüngliche Thrakien erstreckt sich über Bereiche der heutigen Staaten Bulgarien, Türkei und Griechenland, wobei das östliche Thrakien den europäischen Teil der Türkei bildet. Der kleinste Teil des ursprünglichen Thrakien bildet die nordöstlichste Region Griechenlands mit einer Fläche von rund 8 500 Quadratkilometern. Die hier lebenden rund 370 000 Einwohner sind zu einem großen Teil bulgarisch- und türkischstämmige Moslems, die vor allem in den ländlichen Gebieten noch ihre traditionelle Kleidung tragen. Zwei Drittel der Bevölkerung bilden Griechen, darunter Russland-Griechen, die nach dem Zerfall der Sowjetunion in Thrakien angesiedelt wurden sowie Aussiedler griechischer Nationalität aus anderen Staaten.
Eine große Anzahl von Moscheen wird noch aktiv als Gebetstätten genutzt und es gibt regelmäßige Busverbindungen nach Instanbul. Die Wochenmärkte gleichen Basaren und insgesamt ist das Flair in dieser Region Griechenlands eher orientalisch. An den Flussläufen werden Mais, Baumwolle, Reis und Getreide angebaut und im äußersten Osten Thrakiens spielt die Seidenraupenzucht noch eine kleine Rolle. Thrakien ist das bedeutendste Tabakanbaugebiet Griechenlands. Die wichtigsten Städte im griechischen Thrakien sind Komotini, Alexandroupolis, Xanthi und Ferai.
Die orientalische Atmosphäre Thrakiens wird in den Gassen der Altstadt von Xanthi besonders deutlich. Hier gibt es die traditionellen Häuser und Basargassen mit vielen türkischen Geschäften. Neben türkischstämmigen Thrakiern, Pomaken und Griechen lebten in Xanthi ursprünglich auch viele Juden und Armenier. Noch heute sind in Xanthi 13 der ursprünglich über 50 Karawansereien beheimatet. Ähnlich orientalisch, wie in Xanthi geht es auch in Komotini zu. Hier ist die Altstadt jedoch nicht mehr in so ausgedehntem Maß erhalten, wie in Xanthi.