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Didymoticho

Wenn Sie heute in Didymoticho an den charakteristischen weißen Fassaden und den uralten Mauerresten entlang, vorbei an den typischen kleinen Häuschen und durch die schmalen gewundenen Gassen schlendern, würden Sie niemals auf die Idee kommen, dass diese Stadt, eigentlich eher ein Dorf mit nicht einmal 9000 Einwohnern, einmal eine der bedeutendsten Städte des osmanischen Reiches war.

Schon zu byzantinischen Zeiten war Didymoticho als Geburtsstadt der byzantinischen Kaiser und Regentensitz bekannt.

Ihren Niedergang verdankte sie u.a. Kaiser Barbarossa, der auf den von ihm geführten Kreuzzug die Stadt empfindlich schwächte. Im 14. Jahrhundert schließlich geriet sie unter türkische Herrschaft, deren Einfluss bis heute die Architektur der Stadt prägt und sich auch im Bild der Hauptkirche St. Athanasios zeigt. Kurzzeitig war Didymoticho sogar Residenzstadt der osmanischen Sultane.

Was die Stadt heute so interessant macht, ist das Nebeneinander von alt und neu: Ruinen alter Gebäude wurden nicht oder kaum abgetragen, sondern stattdessen lieber in neue Gebäude integriert. Überall finden sich neben oder gar in gemütlichen Tavernen und Gästezimmern Reste der einstmals so großen byzantinischen Vergangenheit. Besonders malerisch sind auch die kleinen Kirchen der Stadt, etwa St. Katharina und St. Marina, deren weiße Türme malerisch in den blauen Himmel ragen. Etwas außerhalb der Stadt befinden sich die Überreste der antiken Stadt Plotinoupolis, die auch nach Jahren der Forschungsarbeit noch nicht vollständig ausgegraben ist.

Didymoticho

Didymoticho ©iStockphoto/Alberto Bogo

Übrigens: Didymoticho bedeutet wörtlich übersetzt „Zwillingsmauer“, ein Hinweis auf die doppelte Stadtmauer, die den Ort vor Eindringlingen beschützen sollte. Und wussten Sie schon, dass diese Stadt, die sich ganz in der Nähe des einzigen noch existierenden Grenzübergangs für Züge zwischen Griechenland und der Türkei befindet, näher an der türkischen Stadt Edirne als an der Ägäis liegt?

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