Essen in Griechenland
Essen und Trinken in Griechenland sind Tätigkeiten, die nur in der Gruppe durchgeführt werden. Niemand isst oder trinkt dort allein – wer ohne Begleitung dasitzt, zu dem setzen sich in der Regel ganz schnell andere Gäste oder der Wirt. Genau deshalb lohnt es sich auch, einen großem Abstand zu McDonalds & Co. zu halten und stattdessen eines der griechischen Lokale oder Restaurants aufzusuchen: Nirgendwo sonst treffen Sie so schnell neue Freunde, nirgendwo sonst können Sie auch noch nachts um 1 eine der Spezialitäten des Landes ordern, ohne dass der Koch Ihnen grimmige Blicke zuwirft.
In Griechenland unterscheidet man verschiedene Arten von Lokalen, die alle ihre Eigenarten haben: Tavernen beispielsweise sind ganz einfache, traditionelle Esslokale, die meist auch sehr familiär und gemütlich sind – hier verbringt man gern den ganzen Abend. Natürlich gibt es auch herkömmliche Restaurants, auch Estiatorion genannt, zum Teil mit internationaler Küche. Möglicherweise viel interessanter erscheint aber der Besuch einer einfachen Psaro Taverna am Hafen, wo man neben einigen griechischen Küchenklassikern vor allem fangfrischen Fisch zu guten Preisen bekommt. Für den kleinen Hunger zwischendurch geht man – wenn es nicht unbedingt Fast Food sein soll – eben mal schnell in die Psistaria, eine kleine Snackbar. Keine Lust, nochmal rauszugehen? Kein Problem, die Psistaria liefert auch nach Hause.
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Sie lieben Süßes über alles? Dann sind Sie im Zacharoplastion buchstäblich im Himmel: Hier in der Konditorei, meist mit einigen Sitzplätzen ausgestattet, finden Sie alles, was in Fett ausgebacken, mit Sirup überzogen oder raffiniert gefüllt werden kann – kurz: Alles was Ihr Schlemmerherz begehrt.
Sehr beliebt sind Cafés, die hier Kafenion heißen und häufig auch Treffpunkt begeisterter Backgammon-Spieler sind. Die ehemalige Männerdomäne ist heute vor allem in kleineren Orten beliebter Treffpunkt für Jung und Alt. Eine besondere Art des Kafenions ist die Ouzerie: Hier trifft man sich mit Freunden, spielt Tavli (Backgammon) oder Karten, trinkt seinen Ouzo und verschlingt ab und zu eines der appetitlichen kleinen Häppchen von der Pikilia, einer gemischten Platte, oder der Mezedes. Apropos: Wer seinem Griechisch oder dem Englisch des Kellners nicht allzu sehr vertraut, kann sich seine Snacks in fast jedem Lokal auch ganz einfach an der fast immer vorhandenen Theke zusammenstellen lassen.
Das griechische Frühstück ist eher karg: Es besteht in der Regel aus Kaffee, Milch und etwas Brot oder Zwieback, vielleicht noch mit etwas Marmelade. Aber keine Angst: Viele Hotels haben sich auf die Bedürfnisse ihrer Gäste eingestellt und servieren alles vom English bis zum Continental Breakfast. Das Mittagessen fällt meist aus oder wird – beispielsweise an Feiertagen – erst relativ spät, am Nachmittag eingenommen. Was auch nicht weiter verwundert oder haben Sie Lust, bei 30-40 Grad im Schatten etwas anderes außer Wasser oder Eis zu sich zu nehmen?
Das Abendessen ist die Hauptmahlzeit der Griechen, die meist in Gesellschaft eingenommen wird. Wundern Sie sich aber nicht, wenn statt einzeln angerichteter Teller einfach eine große Platte oder ein Topf auf dem Tisch steht: Hier wird zusammen bestellt und zusammen gegessen, jeder kann sich bedienen, wie es ihm beliebt. Übrigens ist es auch sehr unüblich, getrennte Rechnungen zu verlangen: Stattdessen lädt mal der Eine, mal der Andere zum Festmahl ein oder man steckt dem spendablen Tischgenossen später einfach einen Anteil an der Gesamtsumme zu.
Übrigens: Mit etwas Glück finden Sie noch ein Lokal, wo Sie der Koch bitten wird, ihm in die Küche zu folgen. Dort können Sie in alle Töpfe schauen und sich aus dem, was da ist, Ihr eigenes Gericht zusammenstellen.